Die Studie fragt in einem lokal auf die Pazifikstadt Wladiwostok beschränkten, aber kulturraumübergreifenden Vergleich nach spezifischen Ereignissen und Phänomenen, die sich unter dem Stichwort der „gelben Gefahr“ im russisch-sowjetischen Kontext subsumieren lassen. Solch ein Zugang betritt in mehrfacher Hinsicht historiographisches Neuland: Denn pogromartige Übergriffe auf Chinesen im späten Zarenreich und ihre vollständige Deportation unter Stalin machen diese Gemeinschaft im sowjetrussischen Fernen Osten zu einem Sonderfall innerhalb der weltweit verstreuten Diaspora der Überseechinesen und innerhalb der Geschichte nationaler Minderheiten in der Sowjetunion. Ferner geht das Vorhaben der Frage nach, wie gesellschaftliche Eliten „Rasse“ im russisch-sowjetischen Kontext als eine Kategorie praktischer Politik etablierten und Gewaltexzesse beförderten.
Projektleitung: Prof. Dr. Sören Urbansky
Nach dem Tod von Stalin und Mao leiteten die Nachfolger in beiden Ländern eine Reihe von liberalen Reformen ein. Diese Perioden wurden als „Tauwetter“ (ottepel') und „Gaige Kaifang“ bezeichnet, mit dem Ziel, sich von der totalitären Politik ihrer Vorgänger zu distanzieren. Dieses Dissertationsprojekt bietet eine neue Perspektive auf die bisherige Forschung, indem es einen alternativen Ansatz zur Analyse und zum Vergleich des komplexen Zusammenspiels zwischen den Regimen in der Übergangsphase und der studentischen Intelligenzija verfolgt. Das übergeordnete Ziel besteht darin, die komplexe Dynamik zwischen diesen Regimen und der studentischen Intelligenzija zu analysieren, um ein Kommunikationsmodell zu entwickeln, das die Beziehung zwischen posttotalitären Regimen und der Jugendintelligenzija charakterisiert.
Dissertationsprojekt von: Qi Zhang
Projektbetreuung: Prof. Dr. Sören Urbansky
Das Projekt untersucht die polnische Diaspora in Harbin im frühen 20. Jahrhundert sowie die Erinnerung an dieses „chinesische Kapitel“ der polnischen Emigration. Die 1898 gegründete mandschurische Stadt Harbin war ein Zentrum russischen Imperialismus in China. Die polnische Gemeinschaft hatte einen wesentlichen Einfluss auf das wirtschaftliche und kulturelle Leben. Das Vorhaben beleuchtet die komplexe Rolle der Polen in dieser Periode und schließt eine Forschungslücke in der imperialen Geschichte der Mandschurei.
Dissertationsprojekt von: Mariusz Borysiewicz
Projektbetreuung: Prof. Dr. Sören Urbansky
Gefördert durch: Deutsch-Polnische Wissenschaftsstiftung
The project examines the relationship between the idea of the church and idea of politics with the purpose of analyzing the accusations in collaboration through the prism of the political activity of churches in the countries of Central and Eastern Europe in the first half of the 20th century. This project provides a better understanding of church-political relations, church collaborationism, and its impact on the formation of independent states in central and Eastern Europe in the first half of XX century. In addition, research on this topic will provide an opportunity to compare church-political relations and the model of collaborationism in Ukraine, Croatia, Slovakia with the Baltic countries, Poland, Hungary, Bulgaria, etc.
Research project: Oksana Pasitska
Academic mentor: Prof. Dr. Sören Urbansky
Funded by: Alexander von Humboldt Foundation
Das Projekt widmet sich den religiös motivierten sozialen Freiheitspraktiken der Sektenanhänger*innen und nähert sich dem Begriff der Freiheit aus sozialgeschichtlicher Perspektive.
Projektleitung: Dr. Agnieszka Zaganczyk-Neufeld